Die zulässigen Schadstoffkonzentrationen in der Raumluft können je nach Land, Region und spezifischen Richtlinien variieren. Es gibt jedoch allgemeine Empfehlungen und Richt-linien, die häufig als Maßstab dienen.
Kohlenmonoxid (CO)
Kurzzeitexposition, 1 Stunde, 30 mg/m³ (30 ppm)
Langzeitexposition, 8 Stunden, 10 mg/m³ (9 ppm)
Stickstoffdioxid (NO2)
Kurzzeitexposition, 1 Stunde, 200 µg/m³
Langzeitexposition, Jahresmittel, 40 µg/m³
Schwefeldioxid (SO2)
Kurzzeitexposition, 1 Stunde, 350 µg/m³
Langzeitexposition, Jahresmittel 50 µg/m³
Ozon (O3)
Kurzzeitexposition, 1 Stunde, 180 µg/m³
Langzeitexposition, 8 Stunden, 100 µg/m³
Feinstaub (PM10)
Kurzzeitexposition 24 Stunden, 50 µg/m³
Langzeitexposition, Jahresmittel, 40 µg/m³
Feinstaub (PM2,5)
Kurzzeitexposition, 24 Stunde, 25 µg/m³
Langzeitexposition, Jahresmittel, 10 µg/m³
Diese Werte sind allgemeine Richtlinien und können je nach spezifischen nationalen oder regionalen Vorschriften abweichen. Es ist wichtig, die lokalen Gesetze und Empfehlungen zu beachten, da sie auf den spezifischen Bedingungen und Bedürfnissen der jeweiligen Region basieren.
Für Innenräume, insbesondere in Wohn- und Arbeitsumgebungen, ist es auch wichtig, auf eine gute Belüftung zu achten, um die Schadstoffkonzentrationen zu minimieren und die Luftqualität zu verbessern.
Biologische Belastung von Raumluft
Die biologische Belastung der Raumluft bezieht sich auf die Konzentration von biologischen Schadstoffen wie Bakterien, Schimmelsporen, Pollen und anderen Mikroorganismen. Es gibt keine einheitlichen, international anerkannten Grenzwerte für die biologische Belastung in der Raumluft, da diese je nach Umgebung (z. B. Wohnräume, Büros, Krankenhäuser) und spezifischen Anforderungen variieren können.
Hierbei gibt es einige allgemeine Richtlinien und Empfehlungen, die häufig als Maßstab dienen.
Schimmelsporen
In Innenräumen sollten die Konzentrationen von Schimmelsporen idealerweise unter 500 KBE/m³ (koloniebildende Einheiten pro Kubikmeter) liegen. Werte über 1.000 KBE/m³ können auf ein Problem hinweisen und sollten untersucht werden.
Bakterien
Die zulässigen Werte für Bakterien in der Raumluft können stark variieren. In vielen Fällen wird ein Wert von unter 100 KBE/m³ als akzeptabel angesehen, während Werte über 500 KBE/m³ als potenziell problematisch gelten.
Pollen
Die Belastung durch Pollen ist stark saisonell und variiert je nach Region. In der Regel wird eine hohe Pollenbelastung während der Blütezeit von Pflanzen beobachtet, und es gibt keine festen Grenzwerte für Innenräume.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahrnehmung von biologischer Belastung auch von in-dividuellen Empfindlichkeiten abhängt. Menschen mit Allergien oder Atemwegserkrankungen können bereits bei niedrigeren Konzentrationen von biologischen Schadstoffen Symptome entwickeln.
VOC-Messung
VOC steht für Volatile Organic Compounds, also flüchtige organische Verbin-dungen. Das sind chemische Substanzen, die leicht verdampfen und in der Luft vorkommen können. Sie sind in vielen Alltagsprodukten enthalten, wie Farben, Lacken, Reinigungsmitteln, Klebstoffen und auch in Emissionen von Baustoffen oder Fahrzeugen.
VOC-Messung
Bei der VOC-Messung handelt es sich um die systematische Erfassung und Analyse der Konzentration dieser flüchtigen organischen Verbindungen in der Luft. Ziel ist es, die Luftqualität zu bewerten, mögliche Gesundheitsrisiken zu erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduktion der VOC-Konzentration zu ergreifen.
Probenahme: Es werden Luftproben an bestimmten Orten oder in bestimmten Räumen genommen.
Analyse: Die Proben werden in spezialisierten Labors oder mit tragbaren Messgeräten analysiert. Dabei werden die Konzentrationen der verschiedenen VOCs bestimmt.
Auswertung: Die Messergebnisse werden mit Grenzwerten verglichen, um festzustellen, ob die Luftqualität innerhalb der sicheren Grenzen liegt.
VOC-Messung wichtig
Gesundheitsschutz
Hohe Konzentrationen von VOCs können Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen oder andere gesundheitliche Probleme verursachen.
Umweltschutz
VOCs tragen zur Bildung von Ozon und Smog bei, was Umwelt und Klima belastet.
Qualitätskontrolle
In Innenräumen hilft die Messung, die Raumluftqualität zu verbessern und Schadstoffquellen zu identifizieren.
Wer, VOC-Messung
Fachleute und spezialisierte Unternehmen
In der Regel werden VOC-Messungen von Umwelttechnikern, Messtechnik-spezialisten oder spezialisierten Dienstleistern durchgeführt. Diese verfügen über die nötige Ausrüstung und Erfahrung, um genaue Messergebnisse zu gewährleisten.
Labore
In manchen Fällen werden Luftproben in spezialisierten Labors analysiert, die auf Umwelt- und Luftqualität spezialisiert sind.
Betriebe und Organisationen
In bestimmten Branchen oder bei besonderen Anforderungen können auch interne Umweltbeauftragte oder Sicherheitsfachkräfte die Messungen vor-nehmen, sofern sie entsprechend geschult sind.
Wann, VOC-Messung
Bei Verdacht auf hohe VOC-Konzentrationen
Wenn in Innenräumen, z.B. in Büros, Produktionsstätten oder Wohnräumen, Beschwerden wie Reizungen, Kopfschmerzen oder Geruchsbelästigungen auftreten.
Vor und nach Renovierungen oder Bauarbeiten
Um die Luftqualität vor der Renovierung zu bewerten und nach Abschluss zu kontrollieren, ob die Maßnahmen erfolgreich waren.
Bei der Verwendung neuer Produkte
Wenn neue Farben, Lacke oder Reinigungsmittel eingesetzt werden, die VOCs freisetzen können.
In Umweltschutzmaßnahmen
Zur Überwachung der Luftqualität in Industriegebieten oder an Orten mit potenziellen Schadstoffquellen.
Regelmäßige Überwachung
In bestimmten Branchen oder bei besonderen gesetzlichen Vorgaben, um die Einhaltung von Grenzwerten sicherzustellen.

Summenwerte für flüchtige organische Verbindungen, TVOC
Die Anwendung von TVOC-Werten ist in fünf Stufen gegliedert. Unter der Voraussetzung, dass die toxikologisch begründeten Richtwerte nicht überschritten werden, gilt:
Als Summenwert für flüchtige organische Verbindungen (Total Volatile Organic Compounds TVOC) wird vom ehemaligen Bundesgesundheitsamt ein Zielwert von 200 µg/m3 sowie ein Richtwert von 1000 µg/m3 vorgeschlagen.
Zielwerte beziehen sich hier auf technisch erreichbare und wünschenswerte Konzentrationen. Richtwerte, deren Überschreitung eine Anomalie darstellt und deren Ursache ermittelt werden sollte, sind als Handlungsaufforderung verstanden.
